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Geschichte(n)GESTALTer*innen

In der Schule wird der Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht  thematisiert, doch viele Jugendliche können sich darunter wenig vorstellen, da es häufig trocken vermittelt wird.

Projektteilnehmer*innen haben sich mit Biographien jüdischer Menschen beschäftigt und waren sehr beeindruckt. Ihr Wunsch war und ist es tief in die Geschichte einzutauchen, z.B.  eigenes Theaterstück zu gestalten und/ oder weiterzuentwickeln, in dem sie Geschichte lebendig werden lassen.

In Workshops und Führungen im Sara Nussbaum Zentrum für jüdisches Leben Kassel setzen sich die mitwirkenden jungen Menschen mit dem Thema Holocaust, mit der Jüdischen Geschichte Kassels und der Geschichte des Ghettos Theresienstadt auseinander.

Sie tauchen tief in die Schicksale der Internierten des Ghettos ein: sie lesen ihre Tagebücher und Biografien.

Mit Unterstützung einer Förderung über das „Zukunftspaket Geschichte(N)GESTALTER*innen“ reisten die jungen Menschen gemeinsam nach Terezín, wo sie nicht nur die Gedenkstätten besichtigen konnten, sondern auch ihr Stück auf dem Dachboden der Magdeburger Kaserne aufführen konnten.

Besonders bewegend war die Begegnung mit Michaela Vudlaková, einer Zeitzeugin, die bei der Vorstellung anwesend und sichtlich gerührt war.

Es wurde allen Beteiligten deutlich, dass in naher Zukunft, wenn es keine Zeitzeugen mehr geben wird, es an den jungen Menschen liegt über die Geschehnisse und Geschichte(n) der damaligen Zeit zu sprechen und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Anfang September 2023 brachten die engagierten Jugendlichen in Terezín eine Gedenktafel an. Dies war ihnen ein großes Anliegen.

Weiterhin haben die Jugendlichen eine Ausstellung im Rathaus Lohfelden initiiert, in der über die Geschichte des Ghettos Theresienstadt mit Zeichnungen und Gedichten der Kinder aus Terezín erzählt wird und auch ihre Gedanken sowie einige Eindrucke von ihren Auftritten zu erleben sind.

Ein Theaterstück „…und der Regen rinnt“ wird so weiterentwickelt und gibt den jungen Menschen die Möglichkeit, mit dem Thema Holocaust und Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und als Multiplikator*innen mit künstlerischen Mitteln andere teilhaben zu lassen.

Es findet Archivarbeit sowie die Begegnungen mit den Zeitzeugen und ihren Nachfahren statt. Die Jugendlichen bringen im Rahmen des Projektes ihre eigenen Ideen ein und setzen diese auch um.

Es entstehen weitere großartige Ideen, Veranstaltungen und Formate – denn ALLEN ist es wichtig die Geschichte nicht zu vergessen.

Projektinhalte sind:

  • Beschäftigung mit Geschichten jüdischer Frauen
  • Beschäftigung mit der eigenen Biographie
  • Thematisierung von Formen der Diskriminierung und Möglichkeiten der Antidiskriminierung
  • Ursachen von Flucht und Migration
  • Nationalsozialismus
  • Theater als Ausdrucksform
  • Erproben unterschiedlicher Rollen
  • Konzeption eines Stückes
  • Proben des Stückes
  • Infrastruktur wie Bühnenbild, Kostüme, Musik

Projektleitung:

Maria Radzikhovskiy

Telefon: +49 561 71268-0

E-Mail: radzikhovskiy@sfd-kassel.de

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